Die Antwort auf diese Frage ist komplexer und umfassender als es auf den ersten Blick scheint, da sowohl finanzielle, juristische sowie marketingtechnische Aspekte zu beachten und in die Entscheidung mit einzubeziehen sind. Ob eine Eintragung letztlich sinnvoll ist oder nicht, hängt vom Einzelfall und den Zielen, die das einzelne Unternehmen verfolgt, ab.
I. WAS IST EINE (WORT-/BILD) MARKE?
Nach der Definition im Markengesetz (MarkenG) sind Marken alle Zeichen, die geeignet sind, Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens von denjenigen eines anderen Unternehmens zu unterscheiden. Unterschieden wird dabei zwischen reinen Wortmarken, Bildmarken und Wort-/ Bildmarken. Wort-/ Bildmarken sind eine besondere Form einer Marke. Sie bestehen aus einer Kombination von Wort- und Bildbestandteilen, oder aus Wörtern, die grafisch gestaltet sind.
Da der Gesetzgeber an eine eintragungsfähige Marke strenge Anforderungen stellt, hat bei Weitem nicht jede Bezeichnung das Zeug zu einer eintragungsfähigen Marke. Im Einzelfall kann die Eintragung einer Wort-/Bildmarke ein wertvoller „Joker“ sein, sofern die bloße Dienstleistung oder Ware an sich aus bestimmten Gründen nicht eintragungsfähig ist.
So sind z.B. lediglich beschreibende Bezeichnungen nicht als Marke schutzfähig. Die Dienstleistung „Unternehmensberatung“ wäre als Wortmarke nicht eintragungsfähig, weil „Unternehmensberatung“ die angebotene Dienstleistung bloß beschreibt und ein Freihaltebedürfnis für die Allgemeinheit besteht. Würde man die Bezeichnung „Unternehmensberatung“ allerdings um ein grafisches Element erweitern, welches an sich bereits eine gewissen Schöpfungshöhe erreicht, kann eine Eintragung der Marke als Wort-/ Bildmarke unter Umständen doch noch in Betracht kommen und als Schutz Ihrer Dienstleistung, Ware oder Ihres Unternehmens dienen.
II. MOTIVE FÜR EINE EINTRAGUNG
Während die soeben aufgezeigte „Joker-Lösung“ sicherlich ein Motiv sein kann, was eine Eintragung sinnvoll macht, sind daneben noch einige andere Beweggründe vorstellbar.
1. PROFESSIONALITÄT
So erweckt eine eingetragene Wort-/Bildmarke beim angesprochenen Verkehrskreis, Mitbewerbern oder Geschäftspartnern stets die Assoziation von „Professionalität“. Dies kann mittel- und langfristig zu Geschäftsbeziehungen führen, die für Ihr Unternehmen wertvoll und vielversprechend sind. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen sollten diesen Faktor in Ihre Überlegungen einbeziehen. So kann die Eintragung einer Marke gerade kleinen Unternehmen dazu verhelfen, nach außen als konkurrenzfähiges und professionelles Unternehmen wahrgenommen zu werden – auch wenn sich dahinter vielleicht nur ein „zwei-Mann-Betrieb“ verbirgt.
2. SCHUTZ DES EIGENEN PRODUKTS
Darüber hinaus kann Ihnen eine Wort-/ Bildmarke helfen, Wettbewerber auf Abstand zu halten und Ihr eigenes Produkt bzw. Dienstleistung zu schützen.
Auch wenn eine Unternehmens- oder Produktbezeichnung grundsätzlich auch durch die geschäftsmäßige Verwendung nach einer Zeit einen markenähnlichen Schutzstatus erreichen kann, ersetzt dies nicht die Eintragung als Marke. Markenrechte gelten aus rechtlicher Sicht als sog. „starke“ Rechte. Als Inhaber einer Marke, der über entsprechende Legitimationspapiere verfügt, können unter Umständen auftretende Rechtsstreitigkeiten in vielen Fällen im Keim erstickt werden. Dies kann Ihnen mittel- und langfristig immense Rechtsverfolgungskosten und vor allem Nerven sparen.